On Tour

mit Ruth & Werner

Râmnicu Vâlcea

Das schöne Grand Hotel lockt uns heute nach dem Frühstück in den Spa Bereich. Die Sauna, das Dampfbad und den Swimmingpool haben wir ganz für uns allein. Das Wasser ist so warm wie in der Badewanne und man kann wunderbar entspannen.

Leider hat diese Stadt keine Fussgängerzone, alles ist ziemlich an Autos angepasst. Auch in den beiden Einkaufszentren gibt es kein schönes Café. Also suchen wir uns mit Unterstützung von Maps Lokale zum Kaffeetrinken und zum Abendessen heraus und lassen uns die Routen dahin anzeigen.

Am nächsten Tag machen wir eine kleine Wanderung zu einem bekannten Stein. Allerdings fragen wir uns, als er vor uns auftaucht, warum er so besonders sein soll. Hmm, vielleicht mal nachlesen…

Bei den vielen Wegen durch die Stadt fallen uns immer wieder die sehr verschachtelten Dächer auf. Die Dachdecker hier müssen wahre Künstler sein!

Mitten in der Walachei

Nach gründlicher Recherche aller verfügbaren Wetterapps, stehen uns drei Tage Dauerregen bevor. Übel! Obwohl wir schon in den Süden ausgewichen sind, hilft es nichts: also nochmals Wellness und Spa Hotel buchen und den Regen und die Kälte einfach im Pool aussitzen.

Es scheint kein gutes Omen zu sein, dass wir in die Walachei fahren, denn heute hat sich der ABS-Sensor von Werners Kuh wieder mal verabschiedet. Damit hat sie ihr Schicksal besiegelt!


Beim ersten Rundgang durch die Stadt entdecken wir allerlei Kunst und Kuriositäten.

Planänderung Richtung Süden

Anstatt weiter östlich zu fahren, wie mal ursprünglich geplant, wollen wir aufgrund der Wettervorhersage doch lieber nicht durch die Karpaten. Es wird auch etwas südlicher noch eine frostige Fahrt werden.

Wir starten vom Hotelhof in Oradea bei 6 Grad mit maximaler Pulloverausstattung. Aber die Sonne strahlt vom Himmel und entschädigt uns für die kühlen Temperaturen. Nach einer Aufwärmrunde durch Oradea, Navigationsfehler werden in dem Einbahnstraßengeflecht der Stadt schwer bestraft, schaffen wir es dann doch heraus aus dem 180.000 Einwohner zählenden Moloch.
Eigentlich hätten wir den kompletten Weg nach Deva über große, nennen wir sie mal Bundesstraßen, fahren können. Aber wir wollen etwas vom Land sehen und machen also einen kleinen Umweg über die Dörfer. Hier kommen wir nur langsam voran, aber es gibt so viel Neues zu sehen, dass wir gar nicht schneller wollen, meistens.

Der Himmel vor uns hat sich nun komplett zugezogen, so beschließen wir den Rest des Weges auf der großen Straße abzuspulen.
Gute Entscheidung!
Ein kurzer Regenschauer macht leider eine der besten uns bekannten Motorradstrecken nass, doch Spaß bereitet diese schöne Berg- und Talstrecke allemal. Und das fast auf den gesamten 100 Kilometern der DN76, die wir fahren.


Nach dem Aufwärmduschen geht es in die Stadt. Hier findet man viele interessante Häuser und Einfahrten und Werner macht eine Haus-Fotostrecke. Guckst du…



Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg, um den Berg mit der Burg zu erklimmen. Die Steigung ist erträglich, denn es geht in Serpentinen hinauf. Oben angekommen, staunen wir nicht schlecht über die vielen Verteidigungslinien. Nach der unteren Außenmauer geht es auch innerhalb der Burg noch weit nach oben, Mauern und Gräben trennen die einzelnen Ebenen.

Erstkontakt mit Rumänien

Es ist kalt draußen, aber wir müssen weiter. Bei einer Tageshöchsttemperatur von 10 Grad cruisen wir durch einsame Dörfer und über kleine, holprige Straßen. Leider finden wir keine Möglichkeit, wo wir uns mal aufwärmen können. Alle Lokalitäten, die Maps uns anzeigt, sind entweder schon längst verlassen oder haben zu.


In Oradea, oder auf Deutsch Großwardein, angekommen, gönnen wir uns erstmal eine heiße Dusche. Das Hotel ist ganz neu, die Anfahrt ist aber nicht so einfach, weil es hier viele Einbahnstraßen gibt. Scout Werner meistert aber die Herausforderungen, allerdings fährt er einmal am Hotel vorbei. Also nochmals kurz um den Block und dann auf dem Hof eingeparkt.

Wir haben ein sehr schönes Restaurant gefunden, wo uns schon am Eingang die vertikale Blumenwand ins Auge fällt. Auch die Aussicht auf den Fluss und die geschmackvolle Inneneinrichtung überzeugt. Nicoletta, unsere freundliche Bedienung, hat uns bei der Getränkeauswahl und der Essensbestellung sehr gut beraten. Es hat alles vorzüglich geschmeckt. Anschließend geht es noch durch die Stadt, die viel zu bieten hat.

Heute sind für den ganzen Tag Regenschauer angekündigt, bei einer Temperatur von 7 bis 10 Grad. Deshalb beschließen wir “Enne Besuch im Zoo”. Dort haben wir als Rentner sogar ermäßigten Eintritt. Danach tasten wir uns Café für Café wieder bis in die Innenstadt vor.

Bier Dilemma in Ungarn

Die Fahrt beginnt mit kleinen Straßen, die allerdings nicht gerade im besten Zustand sind. Wir werden ganz schön durchgeschüttelt, da hilft auch die Fahrwerkseinstellung ‘Komfort’ bei mir nicht wirklich weiter. Werner fährt wie immer voraus und er zeigt mir dann per Handzeichen, wo sich die übelsten Löcher befinden.
An einer Stelle klauen die Bauarbeiter uns gleich die ganze Straßenbreite, aber zum Glück haben sie eine Stahlplatte zum Abdecken dabei. Ich hatte schon die Befürchtung, dass ich über die Wiese fahren muss. Ich bin nicht so fürs Gelände…


Wenn man in fremde Länder reist, sollte man die örtliche Sprache eigentlich ein wenig beherrschen, sonst kann das schnell gefährlich werden. Bei der Getränkebestellung für das Abendessen zählt der Kellner die Biersorten auf. Werner hört gespannt zu. “Wir haben Heineken und … ” – nach dem Wort Heineken hat sein Gehirn wohl auf Durchzug gestellt – “wir haben Sherry-Bier”. Boah, interessante Mischung ist sein zweiter Gedanke, der erste ist: Alles ist besser als Heineken.
Das Sherry-Bier stellte sich dann als Cherry-Bier heraus, sein zweites Bier wird ein Heineken.

Am nächsten Tag ist der erwartete Wintereinbruch da. Die Temperaturen sind von 25 Grad auf 14 Grad gefallen und es regnet. Wir gehen in die Höhlen-Therme, wo uns wohlige Wärme erwartet. Man kann in einem sehr weitläufigen, bunt beleuchteten Höhlensystem in verschieden warmen Bereichen herumschwimmen. Und wenn dann noch die Gegenstromanlage im großen Verbund angeschaltet wird, kann man sich einfach treiben lassen. Das macht richtig Spaß.

Ins malerische Städtchen Banská Štiavnica

Aus Brünn herauszukommen ist recht zäh, da sich der Stadtverkehr zum morgendlichen Kuscheln zusammenfindet. Die folgenden Kilometer auf der gut ausgebauten Bundesstraße fließen zwar recht zügig, aber eintönig dahin.
Spaßig wird es erst, als die Bundesstraße zweispurig in schönen engen Kurven einen Berg rauf führt, da reicht das Speedlimit von 90 km/h für mutige Schräglagen aus.
Nach einer größeren Pause in einer Kaffeerösterei mit angeschlossenem Café geht es dann erst wieder verkehrsreich weiter. Aber die letzten 60 Kilometer bieten dann das volle Programm, auf kurvenreichen Sträßchen durch sehenswerte Landschaften bei wenig Verkehr.


Das Hotel liegt eigentlich direkt an der Hauptstraße, aber Kurviger führt uns wieder über verschlungene Wege ans Ziel. Warum nur? Der Hof des Hotels ist schon recht voll, aber ohne Koffer passen wir noch in eine kleine Ecke.

Wir machen – natürlich erst nach dem Fahrbier – eine kleine Wanderung durch das Örtchen. Es gibt hier viel zu bestaunen und die historische Bergbaustadt ist sogar UNESCO Welterbe. Anschließend gehen wir zum Essen in das Brauhaus Erb, das uns die Wirtin empfohlen hat. Dort schmeckt es uns so gut, dass wir auch gleich für den nächsten Tag einen Tisch reservieren.

Nach einem ausgiebigen Frühstück geht es rauf auf den Glanzenberg, wo eine alte Burganlage zu bestaunen ist. Viel ist nicht mehr übrig, nur ein paar Grundmauern stehen noch. Berühmt ist hier auch der Kalvarienberg mit seinem Pilgerweg. Aber zwei Berge sind einer zu viel für unsere alten Knochen 🙂

Brno – Brünn

Nach dem üppigen Frühstück geht es frisch gestärkt auf die Piste. Morgens herrschen noch einstellige Temperaturen, also ist warm anziehen angesagt.

An einer schönen Burganlage machen wir Pause und kraxeln den Berg zur Burg hoch. Oben allerdings müssen wir feststellen, dass alles noch geschlossen ist. Kein Hinweis über die Öffnungszeiten auf dem Parkplatz – wäre auch zu schön gewesen.

In Brünn müssen wir uns erst mal an das Gewimmel gewöhnen. Straßenbahn, Bus, Auto, Scooter, Fahrradfahrer, alle sind mit uns auf den Straßen unterwegs, das ist anstrengend!


Zum Fahrbier geht es schnurstracks in die Innenstadt. Ein Lokal zu finden, ist hier super einfach, es gibt an fast jeder Ecke ein Restaurant, ein Café oder eine Bar. Kaffee machen sie ganz gut hier, Essen auch, und Bier erst! Wir wandern zur Burg Spielberg und danach essen wir wieder typisch tschechisch und auch zum Frühstück gehen wir in die Stadt.

Wir wollen dem botanischen Garten einen Besuch abstatten, aber das ist nicht so einfach. Erst finden wir den Eingang nicht, und dann kommen wir nicht rein – das Tor ist abgeschlossen. Da gerade ein paar Leute das Gelände verlassen, schlüpfen wir einfach durch.

Umleitungsmarathon nach Kuttenberg

Unsere heutige Aufgabe scheint es zu sein, selbstständig Umleitungen für Baustellen zu kreieren, die tschechischen Behörden machen das nämlich nicht. Manche unserer Umleitungen greifen zu kurz und enden wieder in derselben Baustelle, andere wiederum führen uns schnurstracks in eine andere Richtung und in eine neue Baustelle 🤮.

Da wir Profis sind, schaffen wir es aber natürlich doch noch und landen um 15 Uhr in unserem schnuckeligen Hotel in Kuttenberg. Dort dürfen wir mit unseren Mopeds den Innenhof zuparken.


Bei schönstem Sonnenwetter schlendern wir durch Kuttenberg und staunen über die vielen großen Kirchen. Die St. Barbara Kathedrale ist sogar Weltkulturerbe. Wir beenden den Tag in einem urgemütlichen Gartenrestaurant bei Burger und Bier.

Am nächsten Tag laben wir uns an einem umfangreichen Frühstücksbuffet, bevor wir uns auf den Weg zum Beinhaus Sedlec machen. Das wiederum ist wohl das absolute Touri – Highlight von Kuttenberg. Wir haben neun Reisebusse auf dem Parkplatz vorm Beinhaus gezählt. Mit einer Busladung ist die Kirche aber schon proppevoll!

Davon müssen wir uns erstmal erholen. Für ein Pilsener ist es noch etwas zu früh, da bleibt nur noch ein Besuch des “Aliens vs Predators Experience Museum”!

Es ist Wandertag

Weil wir nicht gleich ein Frühstück mitgebucht haben, gibt es keins! Also gehen wir einfach los und ein Café hat tatsächlich auf. Ein “richtiges” Frühstück gibt es hier auch nicht, aber gefüllte Crêpe und zwei Kuchenstücke tun es auch.

Wir wandern zuerst am Fluss entlang, eine richtig schöne Strecke. Dann geht es rauf auf den Berg zur Burgruine. Die alten Leute sind froh, die Wanderstöcke dabei zuhaben.

Auf dem Rückweg kommen wir an einem “lost place” vorbei. Da wird erst mal geknipst, was die Kameras hergeben. Auch die Natur bietet viele Fotomotive, es gibt Frühlingsblumen in allen Farben und Formen und die vielen weißen Blüten der Wildkirschen und Schlehen leuchten in der Sonne.

Werner hat heute einen neuen Rekord aufgestellt: Die Trackinguhr zeigt 21.672 Schritte. Respekt! (Ruth war auch dabei 🙂

Holprige Weiterfahrt nach Tschechien

Das “holprig” bezieht sich anfangs auf die frustrierende Tankstellensuche auf unserem geplanten Weg.
Erst lassen wir uns von Kurviger eine Tankstelle aufschwatzen, die wohl das letzte Mal zu Honeckers Zeiten Benzin ausgegeben hat. Bei den nächsten beiden Versuchen tappt Google Maps im Dunkeln. Die Tankstellen sind zwar noch in Betrieb, nur leider nicht heute!
Tankstelle Numero 4 verkauft uns dann endlich den ersehnten Saft.
Nur bei der ersten von zwei Pausenstationen sind die angegebenen Öffnungszeiten richtig. Bei der zweiten müssen wir bedauerlicherweise auf unser mitgeführtes Wasser zurückgreifen, aber es sind da ja nur noch ca. 60 Kilometerchen zum Ziel.

Nun beginnt irgendwann der zweite “holprig”-Bezug. Den Fichtelberg hoch führt eine gut ausgebaute Straße. Wieder hinunter in Tschechien fährt es sich erst ganz gut, aber die letzten 20 Kilometer geht es dann über die reinste Buckelpiste bis kurz vor Klášterec nad Ohří.

Jetzt kommt “holprig” Teil drei: das Erreichen der Pension. Die Adresse zu finden, war recht einfach, aber der Weg endet vor einem gewaltigen Schiebetor. Ein Anruf per Klingelknopf endet nach ca. 30 Sekunden mit einem Freizeichen. Der Anruf auf der bei Booking angegebenen Telefonnummer endet ebenso.

Ich (Werner) überlege gerade, mit welchem Bordwerkzeug ich hier wohl weiterkomme, da öffnet sich das Tor wie von Zauberhand – die können anscheinend Gedanken lesen!


Abends gehen wir in die Stadt und finden nach langer Suche durch einen Tipp von einer netten Wirtin ein geöffnetes Restaurant. Das Essen ist richtig lecker und sehr preiswert!

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